Einführung in die Demenz

Einführung in die Demenz

Demenz ist ein Überbegriff für eine abnormale chronische Gebrechlichkeit, die durch verschiedene Krankheiten oder Schäden am Gehirn verursacht werden kann. Es gibt über hundert Formen von Demenz. Abgrenzungen der verschiedenen Ursachen sind schwer und oft existieren auch Mischformen nebeneinander. Im Allgemeinen leiden etwa 60% der Menschen mit Demenz an Alzheimer und ca. 20% leiden an vaskulärer Demenz.

Menschen mit Alzheimer und anderen Arten von Demenz haben eine Reihe von Symptomen. Doch jedes Individuum ist einzigartig - das Vorhandensein und der Schweregrad dieser Symptome sind von Person zu Person unterschiedlich und können sich auch von Tag zu Tag ändern. Die meisten Symptome verändern sich im Laufe der Krankheit allmählich.

Demenz ist eine fortschreitende Erkrankung, bei der Betroffene in den meisten Fällen allmählich weniger unabhängig werden. Durch die Demenz bedingte Veränderungen im Gehirn können zu einem Rückgang der kognitiven Fähigkeiten führen, was dann wiederum aufgrund ihrer Schwere das tägliche Leben und die Unabhängigkeit der Person mit Demenz beeinträchtigt. Die Veränderungen wirken sich auch auf Verhalten, Gefühle und Beziehungen aus.

Die Behandlung von Demenz ist  von der Ursache der Demenzabhängig. Es gibt keine Heilung von Demenz, aber es gibt Behandlungsmöglichkeiten, die die Symptome der Demenz vorübergehend verbessern können. Darüber hinaus können nicht-medikamentöse Therapien die Symptome der Demenz lindern - viele von diesen werden in der DemiCare-Applikation vorgestellt. So wurde zum Beispiel schon gezeigt, dass  verbessertes Wissen über die Krankheit bei Pflegekräften Auswirkungen auf die Symptome der Demenz für den Betroffenen hat. Wie bereits erwähnt, ist Demenz von Person zu Person unterschiedlich. Es wurden jedoch drei allgemeine Stadien der Demenz charakterisiert werden auf welche auch immer verwiesen wird: leichte, mittelschwere und schwere Demenz.

Leichte Demenz

In der frühen Phase der Demenzerkrankung kann die Person zum größten Teil unabhängig agieren. Die Menschen im nahen Umfeld können jedoch bereits sowohl Veränderungen in der Merkfähigkeit und in der Persönlichkeit als auch Orientierungsprobleme und verlangsamtes Denken feststellen.
In Ihrer Rolle als Betreuungsperson sollten Sie nun eine gute Balance zwischen Abhängigkeit und Unabhängigkeit finden. Ihre emotionale Unterstützung ist wichtig, reden Sie miteinander über Erwartungshaltungen, klären Sie Fragen und Bedenken, verbringen Sie Zeit miteinander und gehen Sie Aktivitäten nach, die Ihnen Beiden Freude machen. Mittelschwere Demenz Mittelschwere Demenz ist typischerweise die längste Phase und kann Jahre andauern. Die Symptome sind nun bereits ausgeprägter, die Person hat schon mehr Schwierigkeiten, alltägliche Dinge zu verrichten, kann sich aber noch an bedeutende Details aus dem Leben erinnern. In dieser Phase kann die Person durch die Erkrankung Worte verwechseln, frustriert oder wütend sein oder in einer unerwarteten Weise agieren. Die Person kann Schwierigkeiten haben, Gedanken auszudrücken und alltägliche Dinge zu verrichten.
Ihre Rolle als Betreuungsperson verlangt in dieser Phase Flexibilität und Geduld. Eine Struktur des Tages wird in dieser Phase immer wichtiger, Tagesroutinen sollten angepasst werden.

Schwere Demenz

In der letzten Krankheitsphase sind die Symptome sehr stark ausgeprägt. Die Person verliert die Fähigkeit auf die Umwelt zu reagieren, an Gesprächen teilzuhaben und Bewegungen zu kontrollieren. Kommunikation wird bereits sehr schwierig, auch wenn sie noch Wörter und Phrasen verwenden. In diesem Abschnitt der Krankheit braucht die Person eine rund um die Uhr Betreuung, die Persönlichkeit hat sich signifikant verändert. In Ihrer Rolle als Betreuungsperson sollten Sie nun darauf bedacht sein, die Lebensqualität und Würde der Person zu wahren. Ein Teil des Ichs der Person kann bestehen bleiben, obwohl sie nicht mehr in der Lage ist, zusprechen oder Bedürfnisse auszudrücken. In dieser Phase gibt es verschiedene Betreuungsmöglichkeiten, und idealerweise sollte vor einer schweren Demenz eine Diskussion über Pflegewünsche am Lebensende stattfinden, bei der die Person noch ihre Wünsche äußern kann und die Fähigkeit hat, Entscheidungen über lebenserhaltende Maßnahmen zu treffen.



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