Technologien, die Aktivitäten unterstützen
In diesem Artikel geben wir einen Überblick über verschiedene Technologien, die bestimmte Aktivitäten für Menschen mit Demenz ermöglichen können. Diese Technologien werden nicht benötigt, um die Aktivität zu steigern, können dabei aber hilfreich sein.
Ortungsgeräte (GPS)
Wenn die Person mit Demenz gerne spaziert oder nach draußen geht, können Gedächtnisprobleme den Weg nach Hause erschweren. Einige neigenauch dazu, in der Nacht nach draußen zu gehen, da die Anzeichen für Tag und Nacht schwerer zu erkennen sind. Ortungstechnologien, wie die GPS-Überwachungkönnen Menschen mit Demenz bei unterschiedlichen Aktivitäten mehr Freiheiten schaffen, da sie leichter wiederzufinden sind, falls sie sich verlaufen. Ortungsgeräte können daher den Stress für Sie reduzieren, wenn Sie sich um eine Person kümmern, die gerne nach draußen geht.
Derzeit sind zwei Arten von Ortungsgeräten weit verbreitet: Ferngesteuerte Sicherheitsalarme und Sicherheitsalarme, welche mit "Geofences" arbeiten. Ferngesteuerte Sicherheitsalarme verlangen eine Aktion von dem/der BenutzerIn. Wenn der/die BenutzerIn verloren geht, kann er/sie auf Knopfdruck von einer anderen Person mittels GPS-Technologie lokalisiert werden. Um solche Vorrichtungen zu nutzen, muss die Person erstens erkennen, dass sie verloren gegangen ist, und zweitens wissen, wie sie zu handeln hat, indem sie jemanden,der das Gerät benutzt, alarmiert. Sicherheitsalarme, die "Geofence" nutzen erfordern keine Handlung durch den Benutzer. Bewegt sich der Sensor außerhalb eines vorher vereinbarten Bereichs, benachrichtigt er eine vorgesehene Person undübermittelt dieser den Standort. Der "Geofence" - also die Grenze des vereinbarten Bereichs - , der einen Alarm auslöst, kann abhängig von den Bedürfnissen und dem Bewegungsmuster der Person auf einen kleineren oder größeren Bereich eingestellt werden. Solche Ansätze können jedoch auch als Eingriff in die Privatsphäre vom Menschen mit Demenz gesehen werden.
Wenn Sie darüber nachdenken, Ortungsgeräte zu verwenden, hängt es von den Bedürfnissen der Person ab, welche Art von Gerät am besten geeignet ist. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Anbieter von Gesundheitsdiensten oder Ihrer Peer Group nach Möglichkeiten und Diensten, die in Ihrer Gemeinde verfügbar sind.
Automatisierte Eingabeaufforderungen und Erinnerungen
Es gibt verschiedene technologische Hilfsmittel, die mittels automatisierten Eingabeaufforderungen und Erinnerungen Menschen mit Demenz dabei unterstützen, den Überblick über ihren Tag zu behalten, die vergangenen Tage im Auge zu behalten und an die Medikamenteneinnahme zu denken.
Behalten Sie den Tag im Auge:
Sie können Kalender nutzen, um Datum, Uhrzeit, Saison und Termine im Auge zu behalten. Manche Kalender basieren auf Smartphones und Tablets, andere auf eigenständigenGeräten. Einige zeigen die Informationen an, andere funktionieren mittels Sprachausgabe. Die Geräte liefern entweder allgemeine Informationen oder können zur Terminverwaltung verwendet werden usw. Mit Geräten, die bei der Übersicht des Tages unterstützen, können Personen mit Demenz in der Anfangsphase der Demenz in ihren täglichen Aktivitäten unabhängiger werden, indem sie an ihre Pläne erinnert werden. Darüber hinaus können Technologien, die eine Übersicht des Tages bieten, Personen mit Demenz in jeder Phase helfen, sich zu orientieren.
Denken Sie daran, Medikamente zu nehmen:
Es gibt mehrere verschiedene Geräte, die Menschen helfen, sich daran zu erinnern, ihre Medikamente zu nehmen und die BenutzerInnen mit den richtigen Medikamenten versorgen. Einige dieser Geräte haben eine Alarmfunktion, um entweder die BenutzerInnen selbst oder jemanden in ihrem Pflegeumfeld mittels Ton oder Vibration zu benachrichtigen, wenn die Medikamente eingenommen werden sollen. Andere benachrichtigen auch, wenn das Medikament noch nicht eingenommen wurde.
Behalten Sie den Überblick über die vergangenen Tage:
Es gibt Apps, in denen Sie die vergangenen Tage wie in einem Tagebuch festhalten können, indem Sie dieses mit Bildern,Videos und Texten befüllen. Das kann hilfreich sein, wenn sich mehrere Menschen um die Person mit Demenz kümmern, oder wenn Sie Erinnerungen und Erfahrungen festhalten möchten. App Journals unterscheiden sich von normalen Tagebüchern durch die Möglichkeit direkt Videos und Bilder von den Aktivitäten an denen die Person mit Demenz beteiligt ist aufnehmen zu können.
Automatisierte Eingabeaufforderungen und Erinnerungen können die Unabhängigkeit von Menschen mit Beeinträchtigungen vergrößern. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Anbieter von Gesundheitsdiensten oder Ihrer Peer Group nach Möglichkeiten und Diensten, die in Ihrer Gemeinde verfügbar sind.
Technologien, um in Kontakt zu bleiben:
Der technologische Fortschritt bietet die Möglichkeit miteinander in Kontakt zu bleiben. Alte Freunde können sich vielleicht nicht immer gegenseitig besuchen, oder Verwandte leben weit entfernt. Die Verwendung von Telefon oder Videotelefon kann Menschen helfen, in Kontakt zu bleiben. Einige Technologien sind für diejenigen mit geringer oder gar keiner Erfahrung mit Technologie leichter zu verstehen und zu handhaben als andere. Es gibt zum Beispiel Telefone, bei denen Sie ein Bild einer Person einer Nummer zuweisen. Dies kann hilfreich sein, wenn das Wählen einer Nummer zu kompliziert ist. Die Verwendung von Videos neben der Sprache bei Ferngesprächen kann mit verschiedenen Apps auf Tablets, mobilen Geräten oder Computern eingerichtet werden. Sie können als Einzelgerät verwendet oder durch einen Kommunikationsroboter verbunden werden.
Im Großen und Ganzen kann Technologie, welche auf die individuellen Ressourcen und Bedürfnisse angepasst ist, die Freiheit und Lebensqualität verbessern. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Anbieter von Gesundheitsdiensten oder Ihrer Peer Group nach Möglichkeiten und Diensten, die in Ihrer Gemeinde verfügbar sind.
https://www.deutsche-alzheimer.de/menschen-mit-demenz/technische-hilfen.html
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